Kaum eine Prunksitzung vergeht, ohne dass mindestens ein Orden vergeben wird. Der Karnevalsorden ist eine Auszeichnung, die heutzutage meistens das Engagement eines Karnevalisten während der närrischen Zeit würdigt.
Ursprünglich waren die Karnevalsorden ausschließlich als Persiflage auf das militärische Zeremoniell gedacht. Durch eine Ordensverleihung, die seit dem 19. Jahrhundert üblich ist, wollte man über die Armee spotten.
Als höchster deutscher Karnevalsorden gilt heute das „Goldene Vlies“, das sein gestalterisches Thema aus der griechischen Argonautensage entlehnt. Andere Orden werden nur für einen begrenzten Zweck oder nur für eine einzige Session in einem Karnevalsverein geprägt.
Orden wider den tierischen Ernst
Der Karnevalsorden „Wider den tierischen Ernst“ geht in der Regel nicht an einen Karnevalisten, sondern an eine hochstehende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Er soll vor allem Personen auszeichnen, die durch „Humor und Menschlichkeit im Amt“ positiv aufgefallen sind.
Verliehen wird der Orden seit dem Jahr 1950 durch den Aachener Karnevalsverein. Preisträger waren sehr häufig Politiker verschiedener Fraktionen. So manche Ordensverleihung war in der Öffentlichkeit umstritten, zumal die geehrten Politiker oft den wiederholten Nachweis ihres Humors schuldig blieben.