Jeck
Als Jeck wird in rheinischen Landen – und teilweise darüber hinaus – ein Freund des Karnevals bzw. Faschings bezeichnet. In anderen Regionen Deutschlands ist dagegen weniger von Jecken, sondern meist von Narren die Rede.
Der Jeck feiert nicht nur gerne Karneval – er ist auch im weiteren Sinne ein humorvoller Mensch, der sich gerne einmal einen karnevalistisch anmutenden Spaß erlaubt. Zwischen Jecken und „Karnevalisten“ gibt es einen feinen Unterschied: Karnevalisten sind Teil des organisierten Karnevals, indem sie beispielsweise eine Vereinsfunktion bekleiden oder öffentlich auftreten – Jecken feiern dagegen einfach nur gerne mit.
Bist du jeck?
Das Wort kann aber auch im Sinne eines Adjektivs gebraucht werden: Wer „jeck“ ist, ist womöglich ein bisschen verrückt, lustig, hat einen „kleinen Knall“ oder nimmt das Leben nicht bierernst. „Jeck sein“ kann also ein Kompliment, aber (in selteneren Fällen) auch ein leiser Tadel sein. Dieser Ausspruch wird übrigens auch in Regionen verwendet, die sonst nicht viel mit dem Karneval am Hut haben – er hat sich fast im ganzen deutschen Sprachraum durchgesetzt.
In eine etwas andere Richtung zielt dagegen der Spruch „Jeder Jeck ist anders“. Er soll ausdrücken, dass jeder Mensch unterschiedlich sein darf – mit all seinen kleinen Macken und Fehlern. Hier beweist sich erneut die tolerante Grundstimmung des Karnevals. Hinter allen bissigen Büttenreden verbirgt sich doch eine ausgeprägte Menschenfreundlichkeit.
Jecken
Nicht mit Karnevalsvokabular zu verwechseln ist die Bezeichnung „Jecken“ für die jüdischen Einwanderer, die in den 1930er-Jahren aus Deutschland nach Palästina kamen bzw. flohen. Die Bezeichnung hat einen spöttischen Unterton, die „typisch deutsche“ Eigenschaften aufs Korn nehmen soll. Ob sich der Name aus Umwegen vom Karnevalsjeck herleitet oder ob er andere Wurzeln besitzt, ist ungeklärt.