Aachener Karneval

Während die Wiege des rheinischen Karnevals in Köln stand, hat auch Aachen eine lange Karnevalstradition. Hier trugen die ersten Karnevalisten überhaupt eine Karnevalsuniform, die den französischen Militäruniformen entlehnt war. Auf diese narrentypische Weise protestierten die Aachener gegen die französischen Besatzungstruppen zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Weitere Besonderheiten des Aachener Karnevals sind unter anderem der intensiv gepflegte Kinderkarneval sowie der alternative Karneval mit seiner Strunx-Sitzung.

Ahoi

Eigentlich ist das „ahoi“ ein alter Seemannsgruß, der aber im Laufe der Zeit auch Eingang in die Alltagssprache gefunden hat. In Norddeutschland bildet „ahoi“ auch eine Grußformel während des Faschings. Dies ist die norddeutsche Alternative zu dem weit verbreiteten „Helau“ und dem Kölschen „Alaaf„.

Alaaf

Der Narrenruf „Alaaf“ ist die Begrüßungsformel in vielen rheinischen Karnevalshochburgen, zum Beispiel Köln, Bonn und Leverkusen. Deutschlandweit bekannt ist insbesondere der Kölner Ruf „Kölle Alaaf“. Die Wortherkunft von Alaaf ist ungeklärt. Es bestehen Deutungsversuche, die sich an die vorweihnachtliche Fastenzeit ab dem 12. November anlehnen. In dieser Interpretation bedeutet Alaaf „alles weg“ und meint damit, dass vor der Fastenzeit manche Speisen und Getränke aufgebraucht sein mussten.

Es besteht eine ausgeprägte Rivalität zwischen dem linksrheinischen (Kölner) Karneval und anderen Regionen. Daher sollte sich der Karnevalsneuling hüten, in Köln und Umgebung vorschnell „Helau“ zu rufen. Das in Deutschland weit verbreitete Helau ist dort verpönt.

Alte Fastnacht

siehe Bauernfastnacht

Alternativer Karneval

Der alternative Karneval, wie er in Köln und anderen Städten gefeiert wird, lässt sich als Erneuerungsbewegung des Karnevals verstehen. Statt harmloser Späße und Clownerien tritt hier die beißende Kritik an politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen stärker in den Vordergrund.

Die vielleicht wichtigsten Veranstaltungen des alternativen Karnevals sind der Kölner Geisterzug (ein politischer Karnevalsumzug) sowie die Stunksitzungen. Bei den Stunksitzungen ist das politische Kabarett eine tragende Säule.

Historisch betrachtet ist das Verulken der jeweiligen Machthaber ein Grundgedanke des gesamten Karnevals. Jedoch, so bemängeln Karnevalskritiker, sind in der Praxis mancher heutigen Prunksitzung diese Wurzeln kaum noch zu spüren. Aus dieser Perspektive gesehen, ist der alternative Karneval eine Rückkehr zu den närrischen Fundamenten.

Aschermittwoch

Am Aschermittwoch ist alles vorbei… jedenfalls der Karneval in Deutschland. Der Aschermittwoch ist der traditionelle Beginn der wichtigsten Fastenzeit des Christentums. Sie geht bis Ostern und dauert 40 Tage, wobei die Sonntage vom Fastengebot ausgenommen sind. Nachdem der Karneval bzw. Fasching seinen Höhepunkt am Rosenmontag hatte, beginnt für die Narren jetzt eine Atempause bis zum 11. November.

Seine Namen trägt der Aschermittwoch von dem christlichen Brauch, die Gläubigen an diesem Tag mit einem Kreuz aus Asche zu zeichnen. Das Kreuz wird bei der ersten Heiligen Messe der Fastenzeit gezeichnet und stammt traditionell von den Palmzweigen, die im zurückliegenden Jahr verbrannt wurden.

Das Datum des Aschermittwochs ist kalendarisch an das Osterfest gebunden. Der frühestmögliche Zeitpunkt ist der 4. Februar, der spätestmögliche Termin der 10. März. Der Karneval ist also in jedem Fall eine winterliche Veranstaltung.