Tanzgarde

siehe Gardetanz

Tanzmariechen

Die Tanzmariechen sind aus den meisten Faschings- und Karnevalveranstaltungen nicht wegzudenken. Die jungen Mädchen und Frauen sorgen mit schwungvollen und zuweilen akrobatischen Tanzeinlagen für die Unterhaltung des Publikums. Während in früheren Zeiten häufig Männer tanzten, sind die Tanzgarden etwa seit den 1920er Jahren vorwiegend mit Frauen besetzt.

Ursprünglich war das Tanzmariechen eine Erfindung des rheinischen Karnevals, verbreitete sich dann aber in weiteren Gebieten Mitteleuropas, in denen Karneval gefeiert wird. Optisches Vorbild für die heutigen Tanzmariechen waren die so genannten Marketenderinnen des 18. Jahrhunderts – Frauen, die in verschiedenen Funktionen militärische Truppen begleiteten. Dementsprechend hat die Kostümierung der Mädchen und Frauen (mit Uniformjacke und Dreispitz auf dem Kopf) etwas Militärisches. Kurzer Rock, Strumpfhose, Spitzen- oder Rüschenunterwäsche betonen dagegen die weibliche Komponente.

Tanzmariechen treten nicht nur solo auf, sondern auch mit männlichen Partnern (Tanzoffizieren) oder ins Tanzgarden. Neben Polka und Marschmusik werden die Tänzerinnen manchmal auch von moderneren Klängen begleitet.

Tanzoffizier

Beim Fasching ist das Tanzen nicht alleine den Frauen vorbehalten. Neben den Tanzmariechen treten auf Karnevalsveranstaltungen des Öfteren auch Tanzoffiziere – männliche Tänzer – auf.

Nicht nur die Bezeichnung, sondern auch die Tanzkleidung erinnert an militärische Traditionen: Die Tanzoffiziere tragen ähnlich wie die Tanzmariechen Kostüme, die sich optisch an Uniformen des 18. Jahrhunderts anlehnen. Zur üblichen Bekleidung gehören Dreispitz und Perücke auf dem Kopf, Uniformjacke mit Weste sowie Hose mit Reitstiefeln. Tanz und Kostümierung sollen, wie bei den Narren üblich, das Militär auf die Schippe nehmen.

Teneriffa – Karneval

In jedem Frühjahr liegt die kanarische Insel Teneriffa im Karnevalsfieber. Kaum zu glauben, aber wahr: In der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife findet sogar der zweitgrößte Karneval der Welt statt – nach dem von Rio de Janeiro!

Schon im 16. Jahrhundert feierten die Menschen auf Teneriffa Karneval. Auf der Insel mischen sich seither europäische und lateinamerikanische Traditionen. Zum Beispiel treten Murgas (Gesangsgruppen) auf, die vor allem im Argentinien populär sind. Außerdem wird auf den Straßen gerne zu heißen Samba-Klängen getanzt. In jedem Jahr wird eine neue Karnevalskönigin gekrönt, deren Auftritt der Höhepunkt eines Karnevalsumzuges ist. Ihr gewaltiges Kostüm kann bis zu 60 Kilo wiegen.

Der wichtigste Umzug findet in Santa Cruz de Tenerife nicht am Rosenmontag, sondern am Karnevalsdienstag statt. Ebenfalls ein großer Spaß für Einheimische wie für Touristen ist der „Stöckelschuhlauf der Männer“ in Puerto de la Cruz. Am Aschermittwoch folgt in Santa Cruz das skrurile Finale: die „El Entierro de la Sardina“ – eine inszenierte Beerdigung für eine riesige Pappsardine samt feierlichem Trauermarsch.

Tollitäten

Die Tollitäten sind die symbolische Regierung der Narren während des Karnevals oder Faschings. An ihrer Spitze steht der Prinz, der manchmal gemeinsam mit einer Prinzessin oder als Teil eines Dreigestirns regiert.

In der Regel wählen die Karnevalsvereine bzw. Festkomitees eines Ortes ihre Tollitäten für jeweils eine Session. Während dieser Zeit haben sie vor allem repräsentativen Aufgaben zu erfüllen, helfen aber oft auch bei der Organisation des Karnevals mit. Eine Tollität zu seine ist eine durchaus anstrengende, Zeit raubende und sogar kostspielige Verpflichtung. Andererseits ist es eine außerordentliche Ehre, für diese Funktion ausgewählt worden zu sein.

Trommelweiber

Die Trommelweiber haben eine zentrale Rolle bei den Faschingsumzügen in Bad Aussee in der Steiermark und sind über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Wie der Name sagt, sind sie während der Umzüge für das rhythmische Trommeln zuständig. Trommelweiber tragen ein weißes Gewand, das wohl einem Damennachthemd nachempfunden ist – und sind ausschließlich männlich!

Um als Trommelweib neu aufgenommen zu werden, muss der Kandidat einige Prüfungen über sich ergehen lassen, von denen manche unappetitlich erscheinen – zum Beispiel das Verspeisen eines Krapfens mit Senf.

Tulpensonntag

In einigen Gegenden, in denen Fasching bzw. Karneval gefeiert wird, heißt der Sonntag von Rosenmontag auch Tulpensonntag. Für den Karnevalssamstag ist mancherorts die Bezeichnung Nelkensamstag gebräuchlich.

Am Tulpensonntag finden in Köln die Schull- un Veedelszöch statt (Schul- und Viertelsumzüge).

Tusch

Ein besonderes musikalisches Stilelement auf Karnevalssitzungen ist der Tusch. Er wird in der Regel von mehreren Instrumenten (Blechbläser und Trommeln) gleichzeitig eingespielt.

Ein Tusch kann verschiedene Funktionen haben: Er fordert die Zuschauer zum Applaus heraus, markiert die Pointe eines Witzes oder einer Büttenrede, oder erinnert das feiernde Publikum daran, die Aufmerksamkeit wieder dem Bühnengeschehen zuzuwenden.