Der Gardetanz ist eine spezielle Tanzrichtung, die von Karnevalsvereinen und speziellen Tanzgarden gepflegt wird. Meist zu Marsch- oder Polkamusik treten Solotänzer, Tanzpaare und große Tanzgruppen auf den Karnevalsveranstaltungen auf.
Die meisten Gardetänzer sind Mädchen bzw. junge Frauen, deren Kostüme teilweise an Militäruniformen des 18. Jahrhunderts erinnern. Die bekannteste Figur des Gardetanzes ist das Tanzmariechen, eine Solotänzerin. Die Tradition des weiblichen Gardetanzes begann erst im 20. Jahrhundert, in Anlehnung an die Revue-Tänzerinnen der 1920er Jahre. Zuvor traten auf Karnevalsveranstaltungen männliche Tanzmariechen auf.
Der Gardetanz wird heute nicht nur beim Karneval gezeigt, sondern zudem als Turniertanz mit leistungssportlichen Ambitionen, die den Tänzern ein intensives, akrobatisches Training abverlangen.
Neben der Stunksitzung ist der Geisterzug ein zweiter Höhepunkt des alternativen Karnevals in Köln: Am Samstagabend ziehen dunkle oder als Geist verkleidete Menschen durch die Kölner Straßen. An diesem Karnevalsumzug, der stets unter einem politisch-gesellschaftskritischen Motto steht, nehmen kein Wagen teil.
Bereits im 19. Jahrhundert gab es Geisterzüge, wenn auch in etwas anderer Form. Bis etwa 1858 zogen Menschen am Karnevalssamstag, lediglich geduldet von der Obrigkeit, durch den dunklen Abend und bildeten eine Art „Gegenveranstaltung“ zum bürgerlichen Karneval. Ab 1858 wurden die Geisterzüge in die offiziellen Karnevalsfeiern integriert.
Die alte Tradition des Geisterzugs wurde 1991 neu belebt, als der Kölner Rosenmontagszug aufgrund des Golfkriegs ausfiel. Damals marschierten Anti-Kriegsdemonstanten und Karnevalisten am Karnevalssamstag auf einer gemeinsamen Route durch die Innenstadt.
Die Groppenfasnacht ist eine Besonderheit aus der Ostschweiz. Gefeiert wird diese Form der Fasnacht, deren Ursprünge vielleicht bis ins Mittelalter zurückreichen, in dem Ort Ermatingen am Bodensee.
Die Groppenfasnacht wird am Sonntag „Lätare“, drei Wochen vor Ostern, begangen. Der Termin liegt also mitten in der vorösterlichen Fastenzeit und weit nach dem Aschermittwoch, an dem der Karneval fast überall in Mitteleuropa endet. Festlicher Höhepunkt ist der „Groppenzug“, ein nur alle drei Jahre stattfindender Umzug.
Vermutlich leitet sich diese spezielle Fasnacht aus den Fischereitraditionen des Bodensees her. In früheren Zeiten wurde in dem See jeden Frühling die Fischart „Groppe“ gefangen. Dies war Anlass für ein Festmahl und verschmolz schließlich – so die wahrscheinlichste Annahme – mit der Bauernfasnacht zu einem einzigen Festtermin. Neben dieser historischen Deutung besteht außerdem eine christliche Spekulation, nach der die Groppenfasnacht auf den Gegenpapst Johannes XXIII zurückgeht. Dieser Gegenpapst, so die Legende, sei während des Konzils von Konstanz (1414–1418) nach Ermatingen geflohen, wo er von der Bevölkerung mit Groppen bewirtet worden sei. Zum Dank habe er eine zweite Fasnacht während der Fastenzeit genehmigt.
Vor allem in der Schweizer Fastnacht sowie in der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist die Guggenmusik zu Hause: eine absichtlich „schräg“ gespielte Blasmusik, unterlegt mit einem dominanten Rhythmus. Die wilde, tanzbare Guggenmusik begleitet viele Fastnachtsumzüge und wird auf speziellen Konzerten und Festivals vorgetragen.
Für die Guggenmusik eignet sich fast jedes Blasinstrument – von der Trompete bis zum Dudelsack, von der Tuba bis zum Saxophon. Neben Volksmusikern treten auch professionelle Bands auf. Wird die Musik gekonnt vorgetragen, kann der Zuhörer die gespielte Melodie gut erkennen, obwohl diese vorsätzlich verfremdet ist.
Die Ursprünge dieser besonderen Musikrichtung liegen wohl in der Schweiz. Hier gab es einst den Brauch, die Wintergeister auszutreiben, indem man auf Kuhhörnern blies, dazu auf allerlei Gegenständen Lärm erzeugte und verkleidet umherzog. Der Begriff Guggenmusik (oder Guggemusig) wurde vermutlich erstmals im Jahr 1906 in der Basler Fasnacht verwendet – viele Jahrzehnte, nachdem sich dieser Musikstil bereits in der Fastnacht etabliert hatte.